Krankheiten und Schädigungen an Tomaten

Sehr geehrte Gartenfreunde,

von verschiedenen Orten wurde bereits Befall von Tomaten durch die Kraut- und Braunfäule Phytophthora infestans gemeldet. Begünstigt wurde das Auftreten dieser gefährlichen Krankheit, die bei Verzicht auf Gegenmaßnahmen unter günstigen Bedingungen rasch zum Absterben der Blätter/der ganze Pflanze und einer Fruchtfäule führt, durch die eher feuchte Witterung der letzten Tage mit für den Hochsommer meist zu niedrigen Temperaturen. Bei Befallsfeststellung sollte man die befallenen Pflanzenteile, unter Umständen ganze Pflanzen unverzüglich entfernen: Danach sind die restlichen Pflanzen mit Cueva oder einem anderen Fungizid mit dem Wirkstoff Kupferoktanoat zu behandeln. Das Mittel Cueva darf pro Jahr max. 12 x in Tomaten angewendet werden.

Die Aufwandmenge ist abhängig von der Pflanzengröße:

  • bis 50 cm: 1,35 ml/m²
  • 50 – 125 cm: 1,8 ml/m²
  • über 125 cm: 2,25 ml/m²

Die einzuhaltende Wartezeit von der Anwendung von Cueva bis zur Ernte der Tomaten beträgt 7 Tage! Deshalb vor der Behandlung reife Früchte ernten!

Unter mehr warmen und trockenen Witterungsbedingungen kann die Dürrfleckenkrankheit Alternaria solani an Tomaten zu empfindlichen Verlusten führen – an den Blättern treten rundliche braune Flecken auf, die durch die Blattadern begrenzt werden und typische konzentrische Ringe aufweisen. Die Früchte können braune, lederartige, leicht eingesunkene Flecken mit dem konzentrischen Ringmuster aufweisen. Die Fruchtsymptome können leicht mit der Blütenendfäule verwechselt werden, bei der aber das Ringmuster fehlt! Beim Auftreten der Dürrfleckenkrankheit sind die oben beschriebenen Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen. Zur chemischen Bekämpfung sind Kupferoxychlorid-haltige Fungizide wie Funguran zugelassen. Man kann aber auch die Nebenwirkung von Cueva nutzen. Die Blütenendfäule der Tomaten – die Krankheit ist aber auch an Paprika bekannt – wird durch Kalziummangel verursacht. Eine ausgewogene Ernährung und Wasserversorgung der Tomatenpflanzen sind als vorbeugende Maßnahmen zu nennen. Bei Stickstoffbedarf sollte man Kalksalpeter (Kalziumnitrat) einsetzen. Treten erste Befallssymptome auf, so kann man mit einer 0,5 %igen Kalziumchlorid-Lösung Abhilfe schaffen. In Jahren mit wechselhafter Witterung, die eine unterschiedliche Wasserversorgung der Tomatenpflanzen zur Folge haben können, kommt es nach Trockenperioden häufig zum Platzen der Früchte, wenn die Pflanzen wieder reichlich mit Wasser versorgt werden. Deshalb ist immer auf eine ausgeglichene Wasserversorgung der Tomatenpflanzen zu achten. Nicht vollständig ausgefärbte Früchte, bei denen der Bereich um den Stielansatz oft eine grünliche Farbe behält, weisen auf eine unzureichende Kaliumversorgung.

Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind die Hinweise auf der Gebrauchsanleitung unbedingt zu berücksichtigen!