Fruchtfäulen an Pflaume, Aprikose, Kernobst

Sehr geehrte Gartenfreunde,

an Kirschen wurde in diesem Jahr ein stärkeres Auftreten von Fruchtfäulen beobachtet. Nun sind auch die ersten faulenden Früchte an Bäumen mit reifenden Aprikosen festgestellt worden. Begünstigt werden die Fruchtfäulen durch zu dichten Fruchtbehang, Beschädigungen der Fruchtschale durch Hagel, Insektenfraß und natürlich durch die regnerische Witterung, die den Pilzen wie z. B. Monilinia fructigena ideale Entwicklungsbedingungen bieten. Gegenwärtig sind vier Fungizide mit dem Wirkstoff Fenhexamid zur Bekämpfung von Fruchtfäulen nur in Pflaumen sowie in Süß- und Sauerkirschen zugelassen. Deshalb muss vor allem im Kernobst, in Pfirsichen und Aprikosen auf das Vorhandensein faulender Früchte geachtet werden. Diese sind umgehend auszupflücken und zu entfernen.

Im Kernobst, in Pfirsichen und Aprikosen lohnt es sich auch im Interesse der Fruchtgröße bei sehr dichtem Fruchtbehang eine manuelle Ausdünnung vorzunehmen. Das Mittel Teldor u. a. Fungizide mit dem oben genannten Wirkstoff darf pro Jahr max. 3 x in Süß- und Sauerkirschen sowie Pflaumen angewendet werden. Als Anwendungszeitpunkt gilt für Süß- und Sauerkirschen die Gelbfärbung der Früchte, bei Pflaumen die Umfärbung derselben. Die beiden Folgebehandlungen sind nach 12-14 Tagen durchzuführen. Die Aufwandmenge beträgt 5 g/100 m² und m Kronenhöhe. Die einzuhaltende Wartezeit von der Anwendung dieser Fungizide bis zur Ernte der Süß- und Sauerkirschen sowie der Pflaumen beträgt 3 Tage.

An verschiedenen Orten neigt sich die Ernte der normal tragenden Himbeeren dem Ende zu. Nach Ernteabschluss dieser Himbeersorten sind die Tragruten und überzählige Jungtriebe zu entfernen, als Richtzahl gelten 7 bis 15 Ruten je lfd. Meter in Abhängigkeit von der Erziehungsform der Himbeeren. Himbeeren sind gegen starke Schwankungen in der Bodenfeuchtigkeit recht empfindlich. Deshalb sollte man vor allem an sonnigen Standorten durch eine Mulchschicht aus Rindenkompost o. a. geeigneten Materialien und Wässern in Trockenperioden dafür sorgen, dass die Bodenfeuchtigkeit ausgeglichen ist. Beachtet werden sollte, dass die Mulchschicht Stickstoff bindet. Durch die Einarbeitung von Hornspänen kann dieser Stickstoffverbrauch gedeckt werden.

Als Lichtblick bei der Bekämpfung der Kräuselkrankheit des Pfirsichs im Haus- und Kleingarten kann die Zulassung des Fungizides Duaxo Universal (Wirkstoff: Difenoconazol) vermeldet werden.

Das Fungizid wurde zur Bekämpfung dieser Krankheit in Pfirsich, Nektarine und Aprikose wie folgt zugelassen:

  • Anzahl Behandlungen pro Jahr: 3 im Abstand von 10 Tagen
  • Stadium der Kulturpflanze: von Beginn des Knospenschwellens (Blätter) bis Blattknospen zeigen grüne Spitzen
  • Anwendungszeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. Sichtbarwerden der Symptome
  • Aufwandmenge: 11 ml/100 m² und m Kronenhöhe

Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind die Hinweise auf der Gebrauchsanleitung unbedingt zu berücksichtigen!